Die verschiedenen Bogendisziplinen

Bogendisziplinen

  1. FITA Runde
    Bei der FITA Runde sind die Entfernungen genau definiert, diese sind von der Bogenklasse und vom Alter des Schützen abhängig. Als Ziele kommen die  bunten Bogenscheiben zum Einsatz. Da die Ausgangsbedingungen definiert sind eignet sich die FITA-Runde gut für Einsteiger um erste Erfahrungen zu sammeln. Nicht bei allen FITA Runden wird die Bogenklasse Blankbogen angeboten.
  2. Feldbogenturnier
    Hierbei wird auf bestimmte Feldbogenscheiben (schwarz/weiß bzw. Schwarz/gelb) geschossen, die in unterschiedlichem Gelände aufgestellt sind. Die Entfernung zum Ziel ist hier nur teilweise bekannt und kann zwischen 5m (FITA) und 72m (IFAA) liegen. Es handelt sich hierbei um eine jagdliche Sportart, das Turnier findet nicht auf einem abgesperrten Schießplatz, sondern im Wald und auf der Wiese statt. Beim Feldbogenschießen sind alle Bogenklassen erlaubt.  Das Feldbogenschießen wird häufig in 2 Runden ausgetragen. Einer unbekannten Runde, wo die Entfernung geschätzt werden muß. Diese kann dabei bis zu maximal 40m betragen. Bei der bekannten Runde, kann die Entfernung aber auch bis zu 65m betragen. Das Turnier stellt eine Mischung aus 3D Parcour im Gelände und den FITA-Turnieren (aufgrund der Scheiben) dar.
  3. 3D Turnier
    In einem Parcour ähnlich dem Feldbogenschießen, wird hier auf Kunststofftiere geschossen. Trifft der Schütze die Kill-Zone, gibt es mehr Punkte als bei einem Körpertreffer. Die Entfernung muß der Schütze schätzen und er sollte die Geländeform beachten. Es sind alle Bogenklassen erlaubt. Es gibt hierbei verschiedene Turnierformen (z.B):

    1. Waldrunde: Der Schütze hat 3 Pfeile pro Ziel zur Verfügung, die in festgelegter Reihenfolge geschossen werden. Trifft der erste Pfeil das Ziel, ist die Runde beendet. Je früher der Pfeil das Ziel trifft, umso höher ist die Punktzahl.
    2. Jagdrunde/Hunterrunde: Der Ablauf ist wie bei der Waldrunde, nur das man nur einen einzigen Pfeil pro Ziel zur Verfügung hat.
  4. Stern Turniere
    Es werden über 4 Distanzen jeweils 36 Pfeile geschossen. Diese Turniere dauern oft 8-10 Stunden. Erreicht der Bogenschütze eine bestimmte Mindestringzahl, ist er berechtigt einen Stern zu erwerben.
    Männer schießen hierbei auf den Distanzen 90m, 70m, 50m und 30m.
    Und Frauen schießen auf den Distanzen 70m, 60m, 50m und 30m.
    Für Jugend und Blankbogenschützen gibt es abweichende Distanzen und Auflagen.
    Das kann eine maximale Ringzahl von 360 ergeben, je Durchgang. Stern-Turniere sind extra ausgeschrieben.
  5. Hallenturnier 18m bzw. 25m
    Über den Winter (ca. Oktober bis März) finden meist Hallenturniere statt. In diesen wird auf einer Strecke von 18m, manchmal auch 25m geschossen. Als Zielscheibe kommt hier die kleinere FITA-Scheibe zum Einsatz. Bei dieser Disziplin werden im Turnier insgesamt 60 Pfeile geschossen, diese sind auf 2 Durchgänge aufgeteilt, zu je 3 Pfeilen pro Passe. (Erklärung: Passe) Die Schießzeit dafür beträgt 2 min.
    Im November werden meist die Vereins- und Kreismeisterschaften geschossen und im Dezember die Bezirksmeisterschaften. Wer sich hier qualifiziert, kommt zu den Landesmeisterschaften und anschließend zur Deutschen Meisterschaft.
    Blank-, Langbogen sowie die Jugendlichen Recurveschützen mit Visier schießen hierbei auf eine 40cm Auflage. Recurveschützen mit Visier, die älter als 21 Jahre sind schießen auf 3er Spots.
    Ganz selten gibt es auch ein 30m Turnier. Bei der World Archery Federation gelten alle Distanzen bis 50m als Nahdistanz.
  6. Turnier 30m im Freien
    Es wird auf eine 80cm Scheibe geschossen. Dabei werden in 2 Durchgängen jeweils 36 Pfeile geschossen. Pro Passe 3 Pfeile. Diese Turniere sind für Einsteiger zu empfehlen. Es muß mit Wind und wechselnden Lichtverhältnissen gerechnet werden. Auch mit Regen sollte der Schütze zurecht kommen.
  7. Turnier 50m im Freien
    Diese Turniere werden recht selten ausgeschrieben und stellen eine sportliche Herausforderung dar. Es wird wie bei den 30m Turnieren eine 80cm Scheibe geschossen.  Auch hier werden wieder insgesamt 72 Pfeile, verteilt in 2 Durchgängen geschossen. Pro Passe 3 Pfeile.
  8. Turnier 70m im Freien
    Dies ist eine olympische Entfernng. Auf dieser Distanz werden Kreis-, Bezirks-, Landes- und die Deutsche Meisterschaft ausgetragen.
    Für dieses Turnier braucht der Schütze viel Erfahrung und das Pfeilmaterial sollte gut auf den Bogen abgestimmt sein. Der Bogen sollte mindestens 30 lbs haben, noch besser wären 40 lbs. Dieses Turnier ist eher für den fortgeschrittenen Bogenschützen geeignet.
    Es werden auch hier wieder 72 Pfeile in 2 Durchgängen geschossen. Aber bei einer Passe werden hier 6 Pfeile geschossen.
    Auch hier sollte man bedenken, das man auf Wind und Wetter achten muß, was bei der größeren Distanz eine echte Herausforderung ist.
    Die Zielauflage ist diesmal 1,22m groß.
  9. Kurz-FITA
    Dies ist ein Turnier, wo in einem Durchgang auf 50m und am anderen Durchgang auf 30m geschossen wird. Für beide Distanzen wird eine 80cm Auflage verwendet.
    Dieses Turnier ist gut für den Einsteiger geeignet.
    Je Durchgang werden auch hier wieder jeweils 36 Pfeile geschossen. 3 Pfeile je Passe.
  10.  900er Runde/American Round
    Die 900er Runde ist ein gutes Einsteigerturnier.
    Mit Recurve und Compound werden je 30 Pfeile auf 60, 50 und 40 Meter auf eine 1,22m Auflage geschossen.
    Blankbogenschützen schießen je 30 Pfeile auf 50, 40 und 30 Meter auf eine 1,22m Auflage. Es werden 3 Pfeile pro Passe geschossen.
  11. 144er Runde
    In der 144er Runde, werden insgesamt 144 Pfeile geschossen. Jeweils 36 Pfeile mit einem Recurvebogen auf 90, 70, 50 und 30m für männliche Schützen. Damen schießen jeweils 36 Pfeile auf 70, 60, 50 und 30m.
    Die traditionellen Bogenschützen schießen auf 50, 40, 30 und 20 Meter. Bei Jugendlichen Schützen ist es vom Alter abhängig. 14-13 Jährige schießen auf 50 und 30m, 11-12 Jährige schießen auf 25 und 18m. Die Schießzeit beträgt 4 Minuten für 6 Pfeile auf die beiden langen Distanzen und 2 Minuten für 3 Pfeile auf die kurzen Distanzen.
  12. Bogenlaufen
    Dieses Turnier ist unterteilt in einen Laufteil und einen Schießteil. Hier gibt es als Zielscheibe nur die Unterscheidung „Hit and Miss“ (getroffen oder vorbei). Trifft ein Pfeil nicht, so muß der Bogenläufer in die Strafrunde und darf erst anschließend den Parcour fortsetzen.
  13. Clout-Schießen
    Ist eine Turnierform, die aus dem Mittelalter stammt. Es geht darum, einen Pfeil möglichst nahe an eine Fahne in 180 Yard (ca.165m) Entfernung zu schießen (Frauen schießen 120 Yards, das sind ca 110m). Es wird in 12 Passen geschossen, jede Passe hat 3 Pfeile. Die Pfeile werden einem Winkel von ca. 45° auf die Fahne geschossen. Bei diesem Turnier ist kein Visier am Bogen erlaubt. Die Trefferaufnahme wird mit einem Seil bestimmt, das im Abstand von jeweils 1 Yard (0,9144m) einen Knoten besitzt. Je näher der Pfeil der Fahne gekommen ist, umso höher ist die Wertung. Das ist eine sehr traditionelle Disziplin, die überwiegend mit Langbogen geschossen wird.

(Alle Angaben ohne Gewähr)