Die Armbrust

Die Armbrust

Die Armbrust ist eine bogenähnliche Fernwaffe, die Bolzen oder Pfeile aus verschiedenen Materialien wie Holz, Kunstoff oder Metall verschießt.

Das Wort Armbrust geht auf lateinisch arcubalista zurück. Der Plural von Armbrust lautet Armbrüste, seltener auch Armbruste. Der Hersteller einer Armbrust hieß der Armbruster.

Im Prinzip ist die Armbrust, ein horizontal auf einer Mittelsäule montierter Bogen, bei dem es dem Schützen durch eine Rückhaltevorrichtung für die Sehne ermöglicht wird die Waffe ohne Anstrengung gespannt zu halten und dadurch lange und genau zielen zu können. Durch stärkere Bögen kann die Armbrust mehr Energie speichern und auf das Projektil übertragen, als es einem Bogenschützen durch bloße Armkraft möglich wäre. Es können keine langen, elastischen Pfeile wie beim Bogenschießen verschossen werden, da diese bei den auftretenden Beschleunigungskräften zerbrechen würden, sondern meist nur kurze, steife Bolzen.

Da mit der Armbrust, aufgrund der längeren Spanndauer wesentlich weniger Pfeile bzw. Bolzen, als bei den im 13./14. Jahrhundert erfolgreicheren Langbögen aus England geschossen werden konnten, eignete die Armbrust sich weniger für eine offene Feldschlacht. Sie wurde eher als Scharfschützenwaffe für Belagerungskämpfe eingesetzt. Die Ausbildung der Armbrustschützen war einfacher und hat weniger physische Ansprüche als die des Bogenschützen. Deswegen wurde die Armbrust zur Hauptwaffe der Städter. Aus dieser Tradition enstanden die Schützengilden und es wurden regelmäßige Schützenwettbewerbe als Training und Leistungsprüfung für wehrhafte oder wehrpflichtige Bürger abgehalten.

Die Armbrust wird auch heute noch als Sportgerät bei Wettkämpfen nach der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes, der Internationalen Armbrustschützen Union (IAU) und der World Crossbow Shooting Asscociation (WCSA) beim Sportschießen verwendet. Nach IAU Regeln wird dann auf Scheiben in 10m stehend oder 30m kniend oder stehend geschossen. Mit der Feldarmbrust wird auf 35,5 und auf 65m geschossen, es gibt aber auch eine Disziplin bei der auf 100m und mehr geschossen wird. Bei der Disziplin auf 10m wird auf Luftgewehrscheiben die aus stärkerer Pappe sind geschossen. Diese sind auf einem Halter mit einem Bleikern befestigt. Die Scheiben müssen aus stärkerer Pappe sein, da die Armbrustbolzen sonst das Schußloch ausreissen und damit die Auswertung erschwert wird. Der Bleikern liegt genau hinter dem 10er Ringspiegel der Schießscheibe und soll den Bolzen auffangen. Der Kern ist auswechselbar und wird in vielen Vereinen aus verbrauchter Luftgewehrmunition selber gegossen. Der Bleikern ist von Holz umgeben, dieses ist zwar auch in der Lage den Bolzen aufzuhalten, es beginnt jedoch nach wenigen Treffern zu zerbrechen. Ausserdem ist es leichter den Bolzen aus dem Bleikern zu lösen, als aus dem Holz.

Bei einer weiteren Art des Armbrustsports wird mit einer historischen Hocharmbrust, auch Vogelbaumarmbrust genannt, geschossen. Diese Armbrust wird heute in moderner Bauweise hergestellt. Die Ziele befinden sich hierfür auf einer etwa 30 m hohen Stange, dem sogenannten Vogelbaum. Die Ziele sind entweder Plattl an Stangen in radialer Anordnung, ein sogenannter Stern oder ein aus genagelten Holzteilen zusammengesetzter Adler. Beim schießen auf den Stern, muß man die Plattl so treffen das sie herabfallen, denn nur dann werden sie gewertet. Beim Adlerschießen ist es das Ziel, aus dem Adler in zu anfangs vorgeschriebener Reihenfolge Holzteile abzuschießen. Diese werden nach Gewicht gewertet. Das Adlerschießen ist nur dem Freundschafts- und Festschießen vorbehalten.